Dazu könnte ich einen richtig dicken Roman schreiben! Denn ich bin seit meiner Kindheit ein sehr vielseitig interessierter Mensch und habe mich noch nie auf nur eine Sache festlegen wollen. Eine Freundin von mir machte beispielsweise Leistungssport, Diskuswerfen. Sie hatte kaum Zeit für irgendetwas anderes. Das wäre für mich zu einseitig gewesen. Eine andere Freundin konzentrierte sich auf Kirchenmusik, also auf Orgelspielen und Chorleitung. Nur in dieser Blase unterwegs zu sein, wäre mir ebenfalls zu langweilig gewesen.

Also habe ich von Kindesbeinen an immer einige Aktivitäten und Hobbys parallel gemacht, und auch durchaus auf einem ordentlichen Niveau. Dazu kannst Du auch in diesem Blog-Artikel weiterlesen. Der Grund für meine vielfältigen Interessen liegt angeblich daran, dass ich ein Scanner-Typ bin, also eine hochsensible Person, die zwischen unterschiedlichen Talenten und Interessen hin- und herspringt, auch als „Universalgenie“ tituliert. Da ich Etikettierungen und Schubladendenken nicht so mag, sage ich aber lieber, ich bin ein bunter Vogel. Und das hat sich eben auch bei meinen unterschiedlichen beruflichen Interessen gezeigt.

Here we go:

Als Organistin die Kirche erschallen lassen

Als Kindergartenkind hat mich die Orgel in der Kirche total fasziniert: Mal klang sie so laut, dann wieder sehr leise, und sie klang immer wieder ganz anders. Das wollte ich lernen! Ich wollte Organistin werden. Und alle müssen dann in dem Tempo singen, das ich vorgebe. Da war wohl schon im zarten Kindergartenalter ein Hauch von Leadership da. 🙂

Als Sportlehrerin oder Sporttrainerin Kinder begeistern

Mit dem Start in die Grund-/Volksschule änderte sich mein Berufswunsch: Mir war völlig klar, dass ich Sportlehrerin oder Sporttrainerin werde. (Das blieb für meine Verhältnisse sehr lange so, nämlich bis ungefähr zu meinem 12. Geburtstag.) Der Sportunterricht war mein Lieblingsfach, und die Sportlehrerin hat mich immer als Hilfslehrerin eingesetzt, so sagte sie. Ich durfte Geräte aufbauen, kleine Gruppen leiten, beim Turnen Hilfestellung geben… Das war voll mein Ding!

Was mir manchmal nicht so getaugt hat, war im Vereinstraining die Art und Weise, wie die Trainer:innen mit uns Kindern gesprochen haben. Ich hatte immer viele Fragen, z. B. warum ich beim Training Pausen machen soll. Leider sind mir die meisten meiner Fragen nicht beantwortet worden. Und so habe ich z. B. im Training keine Pausen gemacht und den Trainer:innen damit Kopfzerbrechen bereitet (und mir schon sehr früh (kleinere) Sportverletzungen). Ich wollte das später besser machen, Kindern zuhören und all ihre Fragen beantworten. Und so konnte ich mich in meiner Volksschulzeit nicht entscheiden, ob ich nun Sportlehrerin oder doch besser Sporttrainerin werden sollte.

Bei einem Turnwettkampf im Einsatz für den TSV Calw
Bei einem Leichtathletik-Wettkampf (die mit dem blauen Turnanzug links) und im Skiurlaub

Als Sternenforscherin das faszinierende Weltall entdecken

Parallel zu meinem Sportlehrerin-Berufswunsch hatte ich noch eine andere Faszination: Ich fand die Sterne spannend! Aber das war ja kein Beruf, so dachte ich. Zu meinem 9. Geburtstag habe ich ein Kinder-Astronomiebuch geschenkt bekommen, in dem die Sternbilder erklärt sind. Ich habe es sehr geliebt, habe oft darin gelesen, bin im Dunkeln damit hinausgegangen und habe es in jeden Urlaub mitgeschleppt. Und ich besitze es heute noch. In der Stadtbibliothek habe ich mir dann sämtliche verfügbaren Sternenbücher ausgeliehen, Astronomie, Astrologie, was ich kriegen konnte. Ich dachte mir, dass ich das später als Hobby erforsche (weil es ja kein Beruf ist, dachte ich eben).

Als Ethnologin die Geschichte der Menschen erforschen

Bei meinen zahlreichen Bibliotheksbesuchen zu Beginn meiner Gymnasialzeit sind mir Bücher über Ethnologie und Anthropologie in die Hände gefallen. Besonders gefallen haben mir die, in denen Menschen von ihren Erfahrungen mit indigenen Völkern berichten. Ich habe diese Bücher regelrecht verschlungen und entwickelte den Wunsch, dass ich auch als Forscherin nach Südamerika zu den indigenen Völkern gehe, sie kennenlerne und herausfinden kann, wie sie leben und wie wahrscheinlich auch unsere Vorfahren in Europa früher gelebt haben.

Als Oratoriensängerin wunderschöne Klänge zaubern

Kurz nach meinem 12. Geburtstag hat mich meine Mutter in ein Konzert eingeladen, das sie als Chorsängerin in der Kantorei mitgesungen hat: den Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ich war restlos begeistert davon! Vor allem die Altistin hatte es mir angetan, mit ihrer wunderschönen Stimme! Das wollte ich auch können, so unglaublich schön singen wie sie! Ich ging also direkt nach meiner Konfirmation in den Kirchenchor. Recht rasch bin ich dann in die Kantorei gewechselt. Schließlich wollte ich ja die großen Oratorien singen. Und ich beschloss: Ich werde später Oratoriensängerin, also Solistin! Ein sehr cooler Berufswunsch im Teeniealter, der bei den Gleichaltrigen hervorragend ankam…:-x

Im Kirchenchor der Kirchengemeinde Calw-Heumaden. Ich bin die vierte Dame von rechts mit dem hübschen Blusenkragen.

Als Ärztin Menschen heilen

Mit 16 Jahren hat mich dann die Medizin sehr fasziniert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon viel Erfahrung als Orthopädie-Patientin (siehe oben Sport und wenig Pausen machen). Und unser Hausarzt hat uns weiße Kügelchen gegeben, wenn wir Kinder krank waren. Da wollte ich auch mehr wissen, wie das funktioniert. Aber am aller spannendsten fand ich die Pädiatrie, und ich entschied: Ich werde Kinderärztin und mache Kinder gesund!

Als Schmuck- oder Grafikdesignerin ästhetische Dinge kreieren

Ich habe schon seit meiner Kindergartenzeit immer gerne und viel gemalt und schon seit der Volksschule immer liebevoll und den Jahreszeiten gemäß mein Zimmer dekoriert. In der Oberstufe habe ich mich dann auch sehr für ein Designstudium interessiert. Die Kunstlehrer haben mir auf jeden Fall Talent bescheinigt. Mich hat jedoch das Erstellen der Mappe für die Kunsthochschule verschreckt, und so habe ich diesen Plan nicht weiterverfolgt.

Dieses Kunstwerk habe ich in der 13. Klasse bzw. 9. Klasse Gymnasium erschaffen. Thema war: Engagierte Plastik. Ich wollte damit „den Gegensatz zwischen den hochindustrialisierten westlichen Ländern und den anderen Nationen der Erde darstellen und den zahlreichen sich daraus ergebenden Konflikten“, so steht es in meiner Projektmappe, die ich heute noch besitze. Übrigens: Der Torso dieses Werkes steht immer noch auf dem Schulgelände. Wahrscheinlich haben wir es damals zu fest einbetoniert. 😀

Als Lehrerin Kindern für alle meine Interessen begeistern

Letztendlich wollte ich dann doch Lehrerin werden. Denn in diesem Studium konnte ich gleich mehrere meiner Hauptinteressen auf einmal und zeitgleich studieren, ich musste mich also nicht dazwischen entscheiden. Und so studierte ich Musik, Sport, Religion, Biologie und Technik. Das Lehramtsstudium hat mir sehr viel Freude gemacht und das Unterrichten während der Praktika in der Schule auch. Nur: Dieser ganze „Blödsinn“ mit einem Lehrplan, den ich in mancherlei Hinsicht nicht nachvollziehen konnte, einem 45-Minuten-Rhythmus, der meinem Empfinden nach unpassend war für die Kinder, usw. brachte mich dazu, zu entscheiden: Ich gehe nach dem Lehramtsstudium an die Universität, mache dort ein Diplom und bin dann frei beim Entscheiden, welchen Beruf ich ergreife.

Als Pädagogin Lebendigkeit in die Jugend- und Erwachsenenbildung bringen

Im Erziehungswissenschaftsstudium habe ich schwerpunktmäßig Humanistische Psychologie und Pädagogik, Anthropologie, Psychologie und Sport studiert. Ich konnte dort wunderbar das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele erforschen, also das Prinzip der Ganzheit, wie ich es eh schon im Lehramtsstudium begonnen hatte.

Im Anschluss an das Studium bin ich in einen klassischen pädagogischen Beruf bei der Kirche gegangen, in dem ich auch wunderbar meine sportlichen und musikalischen Interessen ausleben und die Kinder und Jugendlichen dafür begeistern konnte. Und ich habe mich gemäß meinem damaligen Jobprofil in der Öffentlichkeitsarbeit weitergebildet. Da mein damaliger Partner Sport- und Kirchenjournalist war, habe ich über ihn und meine Weiterbildungen eine neue Leidenschaft entdeckt: die Kommunikation!

Als TV-Redakteurin qualitativ gute Beiträge produzieren

Um Fernsehluft zu schnuppern, habe ich für ein TV-Praktikum meinen ersten Job hingeschmissen. Die Tätigkeit an sich hat mir viel Freude gemacht, aber das Umfeld war mir zu oberflächlich. Ich wollte nicht (fast) jeden Tag oberflächlich ein neues Thema beackern, sondern ich wollte Tiefgang bei der Recherche haben. Also bin ich auch dort gegangen.

Als Pressesprecherin eines Klinikums die Öffentlichkeit sinnvoll informieren

Endlich war ich beruflich angekommen: als Pressesprecherin eines großen Klinikverbandes, zu dem auch Universitätskliniken gehörten! Ich bin also auch ohne Medizinstudium beruflich im Krankenhaus gelandet. Das war voll mein Ding. An dieser Arbeit gab es nichts auszusetzen. Sie war spannend, aufregend, man wusste morgens nie, was während des Tages so alles passieren würde. Und ich habe diese Arbeit als zutiefst sinnvoll erlebt. Denn mein Schwerpunkt lag im Bereich Psychiatrie und Neurologie, und so konnte ich über meine PR-Arbeit dazu beitragen, Vorurteile gegenüber psychiatrischen Patienten in der Öffentlichkeit abzubauen.

Über zehn Jahre lange, bis zur Geburt meiner Tochter, bin ich in der Unternehmenskommunikation geblieben und hatte keinerlei Wechselwünsche in andere Bereiche.

Bei der Büroarbeit als Pressesprecherin und Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation der München Kliniken

Als Kinderyogalehrerin Kindern Freude und Ausgleich bringen

Mit der Geburt meiner Tochter veränderte ich mich. Ich war mir nicht sicher, ob ich beruflich in der Kommunikation bleiben sollte. Also machte ich eine Kinderyogalehrer-Ausbildung, um mich damit selbstständig zu machen. Doch in diesem Zuge merkte ich, dass mein Herz doch sehr an der Kommunikation hängt und ich diese nicht loslassen mag.

Als Kommunikationstrainerin anderen zu einem guten Miteinander verhelfen

Also machte ich den Kommunikationstrainer-Lehrgang beim WIFI und wurde ich selbstständige Kommunikationstrainerin. Mein Schwerpunkt lag auf einem gelingen Miteinander, was für mich bis heute einer der wichtigsten Werte ist, beruflich wie privat. Zudem war mir als Kommunikationstrainerin immer der ganzheitliche Aspekt sehr wichtig, Ich brachte je nach Kundenwunsch auch Elemente von Sport, Musik und Kunst ein, die ein Veränderungsturbo für Menschen sein können. Mit der Zeit merkte ich immer mehr, dass dieses Zusatzthema mein gefühltes Hauptthema ist.

Heute bin ich Resilienztrainerin mit eigenem Modell

Und so habe ein eigenes Modell entwickelt, das Gensiblümchen-Modell, in dem alle meine Fähigkeiten und Erfahrungen vereint sind. Es bildet für mich eine wunderbare Grundlage, um Menschen und Teams zu unterstützen, über einfache Körper- und Kreativitätsübungen wieder in die eigene Mitte zu kommen, resilienter zu werden und mehr Freude an der Arbeit zu haben.

Ich war selbst überrascht, dass ich in dieser Arbeit nun wirklich alle meine Fähigkeiten und alle meine Erfahrungen einbringen kann, fast alle meine früheren Berufswünsche sind darin enthalten, ich habe wirklich alles integriert, ich bin beruflich endlich wirklich angekommen. Und das fühlt sich wunderbar an! Traumhaft schön!

Wenn Sie überlegen, ob das auch für Sie und Ihr Team wertvoll ist, können wir uns gerne unverbindlich sprechen:

Was ich noch werden will

Und natürlich gibt es bei mir dennoch Entwicklungswünsche. Stillstand ist nicht der meine. So möchte ich zum einen endlich ein Buch schreiben, natürlich wie man mithilfe des Gensiblümchen-Modells auf ganz einfache Weise, mit ganz einfachen Körper- und Kreativitätsübungen die Resilienz und die Arbeitsfreude im Team steigern kann.

Und ich möchte mich wieder der Kunst widmen! Denn die Kunst habe ich links liegen lassen, während ich mich in Sport und Musik viel ausgelebt habe und beides bis zum heutigen Tag aktiv ausübe. Das wird auch durch meine Tochter getriggert, die künstlerisch sehr talentiert ist und viel zeichnet, malt und kreiert. Da spüre ich in mir immer wieder deutlich das Bedürfnis, das auch wieder machen zu wollen. Ich werde also in den Sommerferien meine Staffelei, Leinwände und Farben aus dem Keller holen und einfach sehen, was da so passiert. Sofern meine Tochter mir diese Materialien überhaupt überlässt. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.